Mana mou Hellas

Bilderzyklus im Restaurant Kouzina, Borchen

  • 08.04.2018 bis 31.07.2018

Giorgos Haralampos, Eigentümer des Restaurants Kouzina in Borchen, nickte bedächtig, als ich ihn auf eine Ausstellung in seinen Räumen ansprach. Seinen Hinweis auf die zum Interieur gehörenden, griechische Alltagsszenen darstellenden Schwarzweißfotos auf Keilrahmen, als bewusst gewählten innenarchitektonischen Akzent, riefen sofort die Idee hervor, nicht auf bestehende Bilder zurückzugreifen, sondern ganz speziell für diese Ausstellung eine Serie monochromer Bilder zwischen Schwarz und Weiß zu malen.

In den folgenden Tagen trieben mich Fragen zu meinem Griechenlandbild, seiner Geschichte, seiner Wandlungen um und ich begann zu malen. In schneller Folge entstanden Bilder, die Erinnerungen skizzierten, die Begegnungen mit Menschen, Musik, Filmen und Schriftstellern reflektierten, die aber auch tief empfunden Spiegel des Griechentums in der Diaspora verdichteten – Romiossini.

Hanswerner Herber

Bilder und Fotos der Ausstellung

Ein Auszug der ausgestellten Bilder

Weitere Infos und Texte zur Ausstellung

Begleittexte und Anderes, die die Ausstellung ergänzen

Mana mou Hellas

(Lied von Stavros Xarchakos, 1983)

Griechenland, meine Mutter

Ich habe kein zu Hause, in das ich zurückkehren kann,
noch ein Bett um zu schlafen.
Ich habe weder einen Weg noch eine Nachbarschaft,
um an einem Ersten Mai spazieren zu gehen.

Die falschen Worte, die großen,
hast du mir schon mit deiner ersten Milch eingeflößt.
Aber jetzt, wo die Schlangen erwacht sind,
trägst du deinen antiken Schmuck,
und du weinst nie, Griechenland, meine Mutter,
wo du doch deine Kinder als Sklaven verkaufst.

Die falschen Worte, die großen,
hast du mir schon mit deiner ersten Milch erzählt.
Aber damals, als ich mit meinem Schicksal sprach,
trugst du deine antike Pracht,
und du, Zigeunerin, Affe brachtest mich zum Bazar.
Griechenland, Griechenland, Mutter des Leids.

Die falschen Worte, die großen,
hast du mir schon mit deiner ersten Milch erzählt.
Aber jetzt, wo sich das Feuer neu entfacht,
schaust du auf deine antiken Schönheiten
und in den Arenen der Welt,
Griechenland, meine Mutter,
schleppst du stets die selbe Lüge mit dir.


Textsammlung zu der Ausstellung

Begleittexte zur Ausstellung stelle ich gerne als PDF zur Verfügung.